Die publizierte Patentanmeldung beschreibt ein System zur Ableitung und Vorhersage von "Gesamtqualitätsbewertungen" (“overall quality scores”) für Besprechungen. Dieses soll Daten wie Körpersprache, Gesichtsausdruck, Raumtemperatur, Tageszeit und Anzahl der Personen in der Besprechung analysieren, indem Kameras, Sensoren und neuartige Software eingesetzt werden. Die Lösung soll unter anderem bestimmen können, "wie viel ein Teilnehmer zu einer Besprechung beiträgt im Vergleich zur Durchführung anderer Aufgaben (z.B. SMS schreiben, E-Mails abrufen, im Internet surfen)".
Der erhoffte Nutzen für künftige Microsoft-Kunden: Heutigen Terminplanungssystemen fehle "der reale Kontext", sodass Meetings nicht optimal geplant würden, "die bestenfalls unproduktiv sind. Im schlimmsten Fall können sich solche Meetings negativ auf die Gesundheit der teilnehmenden Meeting-Teilnehmer auswirken, z.B. wenn Temperatur, Luftzusammensetzung, Helligkeit, Geräuschpegel usw. des Meeting-Raums nicht optimal sind."
Aber man will auch zu lange, schlecht besuchte und wiederkehrende Sitzungen identifizieren, welche modifiziert oder gar abgeschafft werden könnten. Als Nummer 9 von 20 Use Cases wird in der Anmeldung als Beispiel ein Treffen von HR-Leuten genannt.
Es ist unklar, ob und wann Microsoft dieses "Meeting Insight Computing System" ausrollen wird, oder ob die Verantwortlichen von internen Ethik-Gremien oder Datenschützern gebremst werden.
Natürlich könnte man ohne dieses Microsoft-Tool heute schon in der Führungsausbildung lehren, wie man effiziente und effektive Meetings organisiert.
Aber auch Microsoft selbst hat Luft nach oben: Der Produktivitäts-Score des rund 12-minütigen Werbevideos zum "Productivity Score" liegt, subjektiv ermittelt, bei höchstens 60/100. Der Konzern hätte nämlich viele zeitverschwendende Floskeln weglassen können, welche nun die Produktivität beim Zuschauenden senken. Aktuell verschwendete der Konzern bei rund 23'000 Video-Views geschätzte 60'000 Minuten der Zuschauenden, also etwa 1000 Stunden Arbeitszeit.
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