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SpaceX: Triumph für Elon Musk – „Falcon 9“ schickt vier Menschen in den Weltraum - WELT

Elon Musk wird zum ersten Fahrkartenverkäufer für Nasa-Flüge zur Internationalen Raumstation und öffnet die Raumfahrt für kommerzielle Raumflüge. Unter dem plakativen Motto „Launch America“ startete sein Raumfahrtunternehmen SpaceX jetzt vier Menschen mit seiner wiederverwendbaren Dragon-Kapsel und seiner wiederverwendbaren Falcon 9-Rakete zur Internationalen Raumstation ISS. 

SpaceX zeigte zwar von Mai bis August bereits einen reibungslosen Testflug mit zwei Astronauten zur ISS. Doch die nun als „Crew1“ bezeichnete Mission ist die erste offizielle Nasa-Mission. Zudem gilt die Mission als Wegbereiter für künftige bezahlte Raumflugmissionen mit einem Privatunternehmen und der Kommerzialisierung des Weltraums.

SpaceX könnte womöglich sogar russische Kosmonauten zur ISS transportieren. Die nagelneue Dragon-Kapsel soll rund ein halbes Jahr an der ISS angekoppelt bleiben und dann zur Erde zurückkehren. Nach der Einstellung der Flüge der Raumfähre Space Shuttle im Jahr 2011 haben die USA nunmehr wieder eine Möglichkeit, selbst mehrere Menschen ins All zu schicken. Die USA müssen nicht mehr Millionen für Mitfluggelegenheiten in russischen Sojus-Kapseln bezahlen, um US-Astronauten zur Raumstation zu schicken.

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In der Kapsel, die am späten Sonntagsabend um19:27 Ortszeit vom US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida abhob, saßen vier Personen nebeneinander in einer Reihe. Dabei bietet die Dragon-Kapsel sogar Platz für bis zu sieben Personen. Auch in der letzten Space Shuttle-Mission waren vier Personen an Bord.

Zur Besatzung der jetzt gestarteten Mission gehören die US-Astronauten Michael Hopkins (51) als Kommandant und Victor Glover (44). Zudem die Nasa-Astronautin Shannon Walker (55) sowie der japanische Astronaut Söichi Noguchi (55). Nur für Glover ist es der erste Raumflug. Insgesamt also eine erfahrene Besatzung. Der Japaner gehört zu den weltweit nur drei Personen, die in drei unterschiedlichen Raumfluggeräten gestartet sind (Space Shuttle, Sojus, Dragon).

Die Vorbereitungen am Starttag verliefen nicht reibungslos. Ohnehin wurde der Start wegen schlechter Wetterbedingungen leicht verschoben. Auch am Sonntag gab es vorübergehend etwas Unsicherheit, ob tatsächlich gestartet werden kann. So musste knapp zwei Stunden vor dem Abheben die bereits geschlossene Kabinentür außerplanmäßig erneut geöffnet werden, weil ein Leck im Kapseldruck ermittelt wurde. Angeblich befand sich ein „fremdes Objekt“ in der Abdichtung der Kapseltür, das von Servicemannschaften entfernt wurde. Danach lief der Countdown weiter.     

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Robert Harris über die V2

Für den Technikunternehmer Elon Musk, der auch an der Spitze des E-Autoherstellers Tesla steht, ist der jetzt gestartete Raumflug ein Triumph. Sein erst 2002 gegründetes Raumfahrtunternehmen SpaceX erweist sich trotz jahrelanger Verzögerungen bei dem Projekt als technisch erfolgreicher als der über einhundert Jahre alte Luft- und Raumfahrtkonzern Boeing, der ebenfalls von der Nasa als Anbieter von Astronautenflüge zur ISS ausgewählt wurde. Nach einem unbemannten Pannenflug der Boeing-Kapsel Starliner vor knapp einem Jahr ist derzeit noch offen, wann auch Boeing der Nasa sichere Flüge anbieten kann. Zunächst muss Boeing noch in einem weiteren Testflug belegen, dass es mit dem großen US-Konzern auch klappen könnte.

Mit der Dragon-Kapsel von SpaceX bekommen die Astronauten ein supermodernes und halbwegs komfortables Raumfluggerät mit großen Touchscreen-Bildschirmen an Stelle von Dutzenden Kippschaltern und engen Platzverhältnissen wie in der russischen Sojus-Kapsel. Allerdings dauert der Dragon-Kapsel-Flug zur Raumstation ISS samt automatisch geplanter Ankoppelung mit rund 27 Stunden erheblich länger als der jüngste Kurzflug einer Sojus-Kapsel im Oktober zur ISS in lediglich gut drei Stunden.

Obwohl SpaceX die Strategie von wiederverwendbaren Raketen und Raumflugkapseln verfolgt, war die jetzt bei dem jetzt bemannten Flug verwendete Technik nagelneu. Es ist immerhin der 21 Start von SpaceX allein in diesem Jahr. Die erste Startstufe der Falcon 9-Recyclingrakete landete knapp zehn Minuten nach dem Start wie geplant auf einer Plattform im Atlantik.

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